Der Schlips, Langbinder oder eben die Krawatte gehört zu einem klassischen Business Look, wie die Sterne an den Nachthimmel. Wir wollen Licht ins Dunkel bringen und erklären, woher sie kommt und wie man sie richtig bindet. Zahlreiche YouTube Tutorials zeigen der Männerwelt tagtäglich, wie sie sich ihre Krawatte ordnungsgemäß um den Hals binden. Ein Hexenwerk, denkt sich manch einer, doch wie immer macht die Übung den Meister. Seit der Einführung der Krawatte im Jahr 1660, als sich kroatische Söldner in Frankreich niederließen, die von dem Sonnenkönig Ludwig XIV angeheuert wurden, fühlt sich die Männerwelt auf den Schlips getreten. Der Name stammt also aus dem französischen – und die „croata“, Teil ihrer militärischen Tracht, wurde zu einem Modetrend, der sich alsbald in der Welt verbreitete.
Über die Jahre wurde dieser Trend aus Kroatien zu einem vielfach verfeinerten Element der Herrengarderobe. Nicht nur die Stoffe und die Farben variieren, sondern vor allem die unterschiedlichen Möglichkeiten sie zu knoten machen den Schlips heute vielfältiger denn je. Von ungefähr 180 verschiedenen Knoten sind allerdings nur vier wirklich relevant und zwei überhaupt zu schaffen: Der einfache Four-in-Hand-Knoten, ein halber oder voller Windsor-Knoten, der Pratt-Knoten und der Grantchester-Knoten, auch Manhattan-Knoten genannt. Abgesehen von der logischen Funktionalität eines Knotens, wird ihm eine Bedeutung zugemessen, die wichtiger ist als Farbe und Material der Krawatte. Für welchen Knoten man sich entscheidet ist abhängig von Geschmack, Anlass, der dicke des Kragens, dem Hals und dem Stoff der Krawatte.
Die Einfachste Variante ist der Four-in-Hand-Knoten, dessen Technik sich nahezu von selbst erklärt. Zunächst wird das breite Ende der Krawatte direkt unterhalb des Kragens über das schmale Ende gelegt. Danach wird das breite Ende hinter das schmale Ende gelegt und um einmal herumgeführt. Dann zieht man das breite Ende nach oben, in Richtung Hals, zwei Finger werden in die entstandene Schlinge gesteckt, durch die dann das breite Ende von oben hindurch gezogen wird. Das schmale Ende der Krawatte wird festgehalten, während man mit dem breiten Ende den Knoten bis zum obersten Hemdenknopf festzieht. Es ist wichtig, dass das schmale Ende nicht sichtbar sein darf und das breite Ende auf der Höhe des Gürtels endet. Diese Version eines Knotens ist zwar gängig und weniger kompliziert als andere und funktioniert im Grunde zu jedem Anlass, wird jedoch in manchen Kreisen als schlampig angesehen.
Für besondere Anlässe empfehlen wir deshalb den ganzen oder halben Windsor-Knoten, dessen Schwierigkeitsgrad etwas höher ist. Allerdings funktioniert der Ganze nur bei einem relativ breiten Kragen, weil die Dicke des Knotens sonst überdimensional wirkt. Zum Beispiel mit einem dazu passenden Windsor-Kragen. Der Name stammt übrigens von dem englischen Herzog von Windsor, der diese elegante Form des Knotens salonfähig machte.